Nutheradweg 2010


Veranstaltung zum Nuthe-Radweg am 1. Juli 2010

Im Biergarten des Saarmunder Gasthauses „Zum Mühlengrund“ ist in Zeiten der Fußballweltmeisterschaft ein Bereich mit Leinwand zum gemeinsamen Fußballschauen aufgebaut. An diesem sommerlichen und fußballfreien Abend konnten dort Bürgermeisterkandidatin Monika Zeeb und der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming Traugott Heinemann-Grüder die Vorzüge eines Nuthe-Radweges anhand von Karten, Plänen und Fotos erläutern.

Ausgangspunkt der Überlegungen ist der derzeitige Radwegeplan der Gemeinde Nuthetal. Er sieht vor, dass von Saarmund Richtung Philippsthal und von Saarmund Richtung Nudow Radwege entlang der Straßen geschaffen werden. Diese Radwege sind dringend notwendig und haben oberste Priorität. Darüber waren sich alle Anwesenden einig. Denn sie sind auch Schulwege und die Straßenführung am Saarmunder Bahnhof vorbei ist bisher für Radfahrer unübersichtlich und auch wegen der dort gefahrenen Geschwindigkeiten richtig gefährlich.

Der Fahrradweg nach Philippsthal entlang der Landesstraße war vom Land für 2010 eingeplant; aufgrund von Haushaltsschwierigkeiten und wegen der vielen Winterschäden wir sich aber nach jetzigem Stand bis 2013 gar nichts tun. Der Fahrradweg nach Nudow entlang der Kreisstraße ist für 2013 eingeplant. Nuthetal muss sich auf allen Kanälen dafür einsetzen, dass beide Fahrradwege von Land und Kreis verwirklicht werden. Vom Nudower und Philippsthaler Kreisel es übrigens einen durchgehenden Radweg bis nach Potsdam-Drewitz. Auch deshalb wäre die Radverbindung nach Saarmund eine gute Sache.

Entlang Arthur-Scheunert-Allee und Friedensstraße kann bereits heute vom Rehbrücker Bahnhof zum Ortseingang von Saarmund geradelt werden. Von Saarmund nach Tremsdorf über Gröben, Fahlhorst und zurück nach Saarmund sollen nach dem Radwegeplan entlang der vorhandenen Autostraßen neue Radwege geschaffen werden. Voraussichtliche Kosten: überschlägig zwei Millionen Euro. Anstelle der Radwege entlang der Autostraßen wäre aber der ca. 3 km lange Nuthe-Radweg die bessere Alternative. Er wäre kürzer und deshalb preiswerter und vor allem landschaftlich sehr reizvoll.

„Die attraktivsten Radwege sind die entlang von Flussläufen“, sagte Traugott Heinemann-Grüder. „Und wir könnten einen solchen Nuthe-Radweg im Süden wunderbar mit vorhandenen Radwegen verknüpfen.“ Sein Ideal wäre aber ein Nuthe-Radweg von Jüterbog über Luckenwalde bis nach Potsdam. Dafür bekam er viel Unterstützung aus dem Publikum. „Dann hätten wir eine landschaftlich abwechslungsreiche Verbindung von Potsdam bis zum Flämingskate“, sagte er. Er will diese Idee im Tourismusverband einbringen.

Der Nuthetaler Wanderwegewart Rudi Hommel dämpfte in der Diskussion die Erwartungen. „Das ist eine schöne Fantasie, die ich unterstütze, aber dafür ist doch kein Geld da“, meinte er und erinnerte daran, wie viele Wanderwege in Nuthetal verloren gingen. „Mit einfachen Mitteln könnten wir vieles erreichen, aber wir kommen einfach nicht voran.“ Es sei vordringlich, einen Übergang über die Nuthe zustande zu bringen oder aber eine Verbindung in die Waldstadt. „Wege verbinden die Menschen“, sagte er.

Theres Nägler, Gemeindevertreterin der Linken, verfolgt schon seit Jahren die Idee vom Nuthe-Radweg. Sie meinte, ohne die Zusammenarbeit mit Potsdam werde nichts geschehen. Sie habe den Eindruck, die Radwege von Potsdam würden nur Richtung Werder geführt. Der Süden bekomme wenig ab. Ihr Plädoyer war aber auch, zu schauen, wofür man überhaupt Fördermittel bekommen könne.

Monika Zeeb erklärte, sie fühle sich bestärkt, die Idee eines Nuthe-Radwegs weiter zu verfolgen. „Andere Gemeinden erreichen auch vieles“ und erinnerte an Ferch. Dort werde jedes Jahr abschnittsweise der Uferradweg ausgebaut. „Es geht nicht alles auf einmal“, meinte sie. Damit aus einer solchen Idee Wirklichkeit wird, müsse man wissen, was man will und dann hartnäckig dran bleiben. „In Schwielowsee haben sie eine entschlossene Bürgermeisterin, einen Ortsvorsteher, der das Projekt tatkräftig unterstützt und eine Gemeindevertretung, die wie ein Mann hinter dem Plan steht“, sagte sie. „Das sind die Voraussetzungen. Dann findet man auch Wege, solche Pläne umzusetzen.